Erkrankungen & Therapien
Die Angina pectoris, im Volksmund die sogenannte Herzenge, ist keine Krankheit, sondern tritt als Symptom einer unzureichenden Versorgung des Herzens mit sauerstoffreichem Blut auf. Typisch für einen Angina-pectoris-Anfall sind sehr starke, anfallsartige Schmerzen und ein Enge- oder Druckgefühl in der Brustgegend. In einigen Fällen kann der Schmerz auch auf weitere angrenzende Bereiche wie Schulter, Magen und Kiefer ausstrahlen (siehe auch: Symptome). Halten die genannten Beschwerden länger als 15-20 Minuten an und lassen sich durch Ruhe oder der Gabe eines Nitro-Sprays nicht reduzieren, besteht Lebensgefahr, weshalb sofort ein Notarzt angerufen werden sollte (Rufnummer: 112)!
Ein Angina-pectoris-Anfall wird durch eine vorübergehende akute Durchblutungsstörung des Herzens typischerweise im Rahmen einer koronaren Herzkrankheit (siehe: Koronare Herzkrankheit (KHK)) verursacht. Ein Anfall wird entweder durch körperliche oder auch psychische Belastung ausgelöst. Bei den meisten Patienten besteht eine Verengung der Koronargefäße. Unter der Belastung kommt es zu einer Minderdurchblutung (Ischämie) des Gewebes und dadurch zu den typischen Symptomen.
Ein Angina-pectoris-Anfall äußert sich meist mit sehr plötzlichen Schmerzen und ein Gefühl von Enge, Brennen oder Druck im Brustbereich. Betroffene beschreiben auch oft ein Taubheitsgefühl in den Armen, der Schulter, Ellbogen oder Hand, meist auf der linken Körperseite. Daneben können Symptome wie plötzliche Atemnot, Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche und ein beklemmendes, würgendes Gefühl im Hals auftreten. Begleitet werden diese Anzeichen häufig von Angstgefühlen bis hin zu Todes- und Erstickungsangst.
Bei Frauen, aber auch älteren Männern, ist der klassische Brustschmerz nicht immer vorhanden. Hier zeigt sich eine Angina pectoris häufig auch unspezifisch in Form von Müdigkeit, Kurzatmigkeit oder Magenbeschwerden.
Wichtig bei Patienten mit Diabetes mellitus:
Die Angina pectoris kann bei Diabetikern fast schmerzfrei verlaufen oder von nur geringen Schmerzen begleitet sein. Ursache hierfür kann eine diabetes-bedingte Nervenschädigung (Diabetische Polyneuropathie) sein. Schmerzreize werden in diesem Fall von den geschädigten Nerven nicht mehr vollständig weitergeleitet.
Die Diagnostik umfasst alle Maßnahmen, die auch im Rahmen des Verdachts auf eine Koronare Herzkrankheit getroffen werden (siehe: Koronare Herzkrankheit (KHK), Diagnose).
Angina pectoris ist meist ein Anzeichen für verengte Herzkranzgefäße (siehe: Koronare Herzkrankheit (KHK)). Die ursächliche Arterienverkalkung schreitet über die Jahre weiter fort, sodass es ab einem gewissen Krankheitsgrad schon bei geringer Belastung zu einem Angina-pectoris-Anfall kommen kann. Dies schränkt nicht nur die Lebensqualität und Leistungsfähigkeit des Betroffenen ein. Je stärker und häufiger Angina-pectoris-Anfälle auftreten, desto höher ist das Risiko eines Herzinfarkts.
Deshalb ist es wichtig, eine Angina pectoris möglichst frühzeitig zu behandeln. Neben einer medikamentösen Therapie kann hierbei auch ein operativer Eingriff (Ballondilatation (siehe: Herzkatheter) oder Bypass-Operation) angeraten sein.
Jeder Patient kann den Verlauf der Angina pectoris selbst positiv beeinflussen, etwa durch Verzicht auf das Rauchen, eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität (sportliche Aktivitäten nach einem erweiterten Gesundheitscheck bei Ihrem Kardiologen).
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